Jonas Schneider brilliert derweil in Bayreuth
Immenstadt. Im Vorjahr waren die TVI Masters „einfach so“ beim Landesentscheid des „Deutschen Mannschaftswettbewerbs Schwimmen der Masters“ in Katzwang gestartet und erreichten mit 14.321 Punkten den sechsten Platz in Bayern.
Nachdem es dort „einfach so“ sehr gut gelaufen war, lautete das erklärte Ziel für 2024 „Bundesfinale Berlin“.
Geschwommen werden bei diesem Mannschaftswettkampf, der bundesweit nach gleichem Muster ausgetragen wird, 24 verschiedene Distanzen. Alle Schwimmer müssen mindestens 20 Jahre alt sein und jeder darf maximal über drei Strecken an den Start gehen. Für jede Distanz gibt es – je nach Altersklassen-Weltrekord – für die erschwommene Zeit Punkte. In jedem Team müssen mindestens fünf verschiedene Altersklassen vertreten sein und pro Geschlecht müssen mindestens sieben Starts absolviert werden. Da viele Vereine diese Vorgaben gar nicht stemmen können, ist es für diesen Wettkampf ausnahmsweise erlaubt, sich zwei Schwimmer von anderen Vereinen „auszuleihen“.
Dass 2024 plötzlich zahlreiche Mannschaften aus dem Boden schossen, die es vorher gar nicht gab, schmälerte die Chancen der TVI-ler von vornherein enorm. Doch gaben sie ihr Ziel nicht auf und kämpften beim Landesentscheid in München verbissen um jeden Punkt. Für die Städtler sprangen Sigrid Leistner (Altersklasse 50), Vanessa Hoffmann (AK20), Christine Zähringer (AK45), Marcus Joas (AK25), Bernd Seidl (AK50), Rolf Arnold (AK60), Simon Joas und Armin Wetzel (beide AK20) ins Wasser. Verstärkt wurde das TVI-Team durch Simon Stengl (AK25) vom TSV Friedberg und Franziska Joas (AK30), der Cousine von Simon und Marcus Joas, von der SG Gundelfingen. Im ersten Abschnitt lief es für die Oberallgäuer auch richtig gut. Doch in den zweiten Abschnitt fraß sich der Wurm: Ein gerissenes Band an einer Badehose, verkorkste Wenden wegen schlechter Sicht im Wasser, ein durch Abrutschen völlig missglückter Rückenstart, Verzählen bei 400m Freistil. Am Ende hatten die Immenstädter 15.683 Zähler auf ihrem Konto. Das sind 1.362 Punkte mehr als im Vorjahr. Damit rangierten sie hinter namhaften Vereinen wie der SG Stadtwerke München, SSG Neptun Germering, SC Regensburg, TV 1862 Passau, 1. FC Nürnberg als „Provinz-Verein“ erneut auf dem sechsten Platz. Die höchste Punktzahl hatte Rolf Arnold mit 28,61 Sekunden über 50m Freistil erschwommen, wofür der 64-jährige 810 Punkte erhielt.
In Deutschland bedeutete dieses Ergebnis des TV Immenstadt unter 109 Mannschaften Platz 35. Im Bundesfinale schwimmen 24 Teams um den Gesamtsieg.
Während die Masters in München um Punkte und Platzierungen fighteten, schwamm Jonas Schneider bei den Bayerischen Kurzbahnmeisterschaften in Bayreuth von Bestzeit zu Bestzeit. Insgesamt kam der 17-jährige viermal ins Finale der schnellsten Acht Bayerns. Sein allerbestes Ergebnis erzielte er dabei im Finale über 100m Freistil. Bereits im Vorlauf war Jonas mit 52,33 Sekunden neue Bestzeit geschwommen. Im Finale konnte er sich dann noch auf grandiose 52,06 steigern, womit er Vierter wurde.
Ebenfalls Vierter wurde Schneider über 100m Rücken in 1:01,06, was ausnahmsweise keine persönliche Bestleistung war. Die zeigte der TVIler wieder im Endlauf über 50m Schmetterling, wo er in 26,29 Siebter wurde.
Über 50m Rücken knackte der Schützling von Trainerin Birgit Joas im Vorlauf in 27,98 Sekunden die 28-Sekunden-Grenze. Im Finale verbesserte er seine persönliche Bestleistung nochmals auf 27,90 und wurde Sechster.
Angesichts seiner tollen Leistungen konnte es Jonas gut verschmerzen, dass ihm kein Stockerl-Platz geglückt war. Er war sehr froh und zufrieden und freute sich zudem über seine neuen deutschen Behinderten-Rekorde. (jo.)