Jonas Schneider vierfacher südschwäbischer Meister
IMMENSTADT. Vermutlich gab es solch „eine Ausbeute“ noch nie. Jedenfalls kann sich Birgit Joas, die seit 45 Jahren in der Schwimmabteilung des TV 1860 Immenstadt aktiv ist, nicht an solch ein übermächtiges Ergebnis erinnern.
Bei den Südschwäbischen Meisterschaften in der neuen Therme in Lindau (offiziell: Regionale Bestenkämpfe 2023 Region Süd“) hatte es die Konkurrenz verdammt schwer, gegen die „gelbe Wand“ des TVI anzuschwimmen. Denn die 21 Städtler überschwemmten sich selbst mit einer wahren Medaillenflut: Insgesamt 95 mal gab es Edelmetall für die TVI-ler – 68 mal in der Jahrgangswertung der Jahrgänge 2004 bis 2015 und 27 mal in der offenen Wertung.
Die Dominanz war vor allem bei den Herren frappierend: Von neun möglichen Titeln in der offenen Klasse gingen sieben an den TVI; über 200m Schmetterling und 200m Brust sogar Gold, Silber und Bronze. Über 200m Rücken belegten die TVI-Schwimmer sogar die Ränge eins bis fünf!
Erfolgreichster Titelsammler war der 15-jährige Jonas Schneider, der sich über je 100 und 200m Rücken und Freistil zum südschwäbischen Meister krönte. Je einen Titel bei den Männern erschwammen außerdem Anton Käser über 200m Brust (mit sechs Hundertstelsekunden vor Simon Joas), Simon Joas über 200m Lagen (mit vier Hundertstelsekunden vor seinem Bruder Marcus) und Marcus Joas über 200m Schmetterling (direkt aus dem Trainingslager auf Lanzarote mit 72 Trainingskilometern, vier Stunden Rückflug und drei Stunden Schlaf - mit zwölf Sekunden Vorsprung vor Anton Käser).
Bei den Damen avancierte die 13-jährige Ella Seidl in 2:49,09 zur südschwäbischen Meisterin über 200m Schmetterling. Lisanne Hoffmann holte sich über 200m Brust in 2:57,06, wo sie als einzige Athletin unter drei Minuten blieb, den Sieg. In der offenen Wertung ein Wörtchen mitzureden hatten neben den bereits Genannten außerdem Vanessa Hoffmann, die jeweils Bronze über 200m Lagen und 200m Brust gewann, Maximilian Schnalzger als Dritter über 200m Schmetterling und Xaver Käser mit einer Bronzemedaille über 100m Rücken.
In der Jahrganswertung ungeschlagen blieb – selbstverständlich nach vier Siegen in der offenen Klasse – Jonas Schneider. Er legte zwischen sich und den Zweitplatzierten im Jahrgang 2007 je nach Distanz elf bis 32 Sekunden Vorsprung! Ebenfalls eine makellose Bilanz „fünf Starts – fünf Siege“ zeigten Jonas‘ Bruder Jakob Schneider im Jahrgang 2009, Anton Käser (2008) und eine unschlagbare Ella Seidl (2010). Viermal südschwäbischer Jahrgangsmeister konnte sich Xaver Käser nennen. Paul Volland schwamm im Jahrgang 2011 dreimal zu Gold. Jeweils zweimal siegreich waren Moana Schöll (2011) über 100 und 200m Schmetterling und der jüngste TVI-Spross, Tabea Zähringer, die sich im Jahrgang 2015 den Titel über 50m Rücken und 25m Schmetterling erschwamm. Jeweils einen Jahrgangstitel sicherten sich zudem Lisanne Hoffmann (2009) und Ottmar Käser (2011).
Aufs Siegerpodest schwammen neben den bereits erwähnten Siegern Selina Hoffmann, die im Jahrgang 2006 viermal Silber gewann und Maximilian Schnalzger mit viermal Silber und einmal Bronze im Jahrgang 2008 -nur vereinsintern geschlagen von den Käser-Zwillingen. Ebenfalls fünf Medaillen, nämlich zweimal Silber und dreimal Bronze, verdiente sich Amelie Müller im Jahrgang 2012. Zweimal Zweite und einmal Dritte wurde Amelie Drost-Perner bei den 2011ern. Nicola Hengge (2009), die erst zum zweiten Mal auf einem Wettkampf mitschwamm, freute sich über drei Silbermedaillen. Roman Zähringer (2013) erkämpfte sich einen Tag nach seinem zehnten Geburtstag den Bronzerang über 100m Freistil.
Das glänzende Gesamtergebnis vervollständigten Lovro Drasic und Nadine Willer. Drasic, der weiterhin große Fortschritte macht und in Lindau fünf persönliche Bestzeiten zeigte, platzierte sich im starken Jahrgang 2008 zweimal auf Rang vier. Willer (2003), ursprünglich Leichtathletin, startete erstmals in ihrem Leben bei einem Wettkampf im Schwimmbecken und zeigte bei ihrem Einstand bereits beachtliche Leistungen über die Brust- und Freistildistanzen.
Positivst vermerkte Betreuerin Christine Zähringer zudem die Tatsache, dass das TVI-Team auch bei diesem Wettkampf erneut ohne Disqualifikation blieb. Die Städtler verursachten keine Frühstarts, absolvierten korrekte Wenden und überzeugten durch fehlerfreie Technik, was eine solide Ausbildung der Schwimmer beweist. (jo.)