· 

KRANKHEITSPECH BEI TVI-SCHWIMMERN

IMMENSTADT. Beim Deutschen Mannschaftswettbewerb der Masters sind ausschließlich Erwachsene ab 20 Jahren startberechtigt. Sie ermitteln in der Addition von 24 vorgegebenen Schwimmstrecken zunächst auf Landesebene ihre Sieger. Die Besten schwimmen schließlich im Bundesfinale den Deutschen Meister aus. Jeder Schwimmer darf dabei maximal drei Strecken absolvieren.

Um überhaupt ein solches Team an den Start schicken zu können, müssen einige Kriterien erfüllt werden, die für viele kleineren Vereine ein unüberwindbares Hindernis darstellen. Eine Mannschaft muss aus mindestens vier Damen und vier Herren bestehen. Jedes Geschlecht muss mindestens sieben Starts belegen. Außerdem müssen die Athleten aus mindestens fünf verschiedenen Altersklassen kommen. Die erschwommenen Zeiten werden nach einer Altersklassentabelle in Punkte umgerechnet und addiert. Damit kleinere Vereine überhaupt die Möglichkeit haben, an diesem Mannschaftwettkampf teilzunehmen, ist es gestattet, bis zu zwei Starter aus anderen Vereinen auszuleihen.

Von langer Hand geplant und organisiert rechneten sich die Schwimmer des TV 1860 Immenstadt durchaus Chancen auf eine vordere Platzierung aus. Als Verstärkung wurden Benjamin und Sasha Bähr vom TSV Mindelheim angeheuert und ein Team zum Landesentscheid in München angemeldet. Das Glück war den Städtlern allerdings nicht hold. Bereits kurz nach Anmeldeschluss stand fest, dass Andre´ Goetz verletzungsbedingt ausfallen würde. In der Woche vor der Veranstaltung erkrankte TVI-Starter Simon Joas an Corona. Nun wurde Johannes Weinberg reaktiviert. Der blinde Schwimmer, der für seine Ausbildung zum Physiotherapeuten seine schwimmerische Karriere auf Eis gelegt hatte, erklärte sich bereit, einzuspringen. Der Einsatzplan wurde umgearbeitet, da die Streckenverteilung von Joas auf Weinberg angepasst werden musste. Einen Tag vor dem Wettkampf wurde der Mindelheimer Sasha Bähr auch noch positiv auf Corona getestet. – Nun blieb wirklich noch ein „letztes Aufgebot“ mit acht Schwimmern. Immerhin waren die Kriterien „vier Damen – vier Herren“ sowie fünf verschiedene Altersklassen noch erfüllt, so dass die TVIler in München starten konnten. Eigentlich bauten die Oberallgäuer ein bisschen darauf, dass die anderen Vereine ähnliche Probleme haben würden. Doch außer dem 1. FC Nürnberg, der keine Mannschaft mehr stellen konnte, gingen die anderen Teams gut besetzt ins Rennen.

Monika Schneider (Altersklasse 35), die eigentlich nur über 100m Freistil hätte eingesetzt werden sollen, musste nun noch zusätzlich über je 50m Freistil und Rücken starten und erschwamm den Städtlern 1096 Punkte. Ursprünglich waren auch für Sonja Müller (AK 25) nur zwei Schwimmstrecken vorgesehen gewesen. Sie musste nun in München jedoch über 100m Brust, 200m Lagen und 400m Freistil ins Wasser und sammelte 1004 Zähler. Auch Birgit Joas (AK 50) war nur für zwei Distanzen geplant. Sie musste nun jedoch neben 200m Freistil und 100m Schmetterling auch über die kräftezehrenden 200m Schmetterling an den Start und brachte es dabei insgesamt auf 1132 Zähler. Lediglich Christine Zähringer (AK 40) wäre ursprünglich bereits dreimal geplant gewesen. Nach dem erforderlichen Umstellen der Streckenverteilung schwamm Zähringer über 100m Freistil, 50 m Schmetterling und 200m Rücken zu 1478 Punkten.

Bei den Herren kam Johannes Weinberg (AK 20) über 50, 100 und 200m Brust zum Einsatz und zeigte überraschend tolle Leistungen. Trotz fehlender Wettkampfpraxis klappten Starts und Wenden hervorragend und brachten dem TVI 1249 Zähler ein. Bernd Seidl (AK 50) musste nach Änderung des Einsatzplans über 200m Freistil, 100m Rücken und 100m Schmetterling ins Wasser. Er überzeugte in allen drei Rennen und sicherte 1607 Punkte. Der „ausgeliehene“ Benjamin Bähr (AK 20), der ebenfalls erst vor Kurzem eine Corona-Infektion überstanden hatte, kam über 100 und 200m Lagen sowie 100m Rücken zum Einsatz. Er spürte noch seinen Trainingsrückstand, verhalf dem TVI jedoch zu hervorragenden 1789 Punkten.

Erfolgreichster Punktesammler war Marcus Joas (AK 20). Der 23-jährige Städtler war der Gesamtschnellste über 800m Freistil und gehörte auch über 400m Freistil und 400 m Lagen zu den Punktbesten. Er erkämpfte für die Städtler 2153 Zähler.

„Hart gekämpft – und doch verloren“ hieß es am Ende für den TVI. Mit 11508 Punkten belegten die Immenstädter den elften und letzten Platz in Bayern. Zwischendurch hatten sie sich bis auf den sechsten Platz nach vorne geschoben, doch fehlten einfach die hohen Punktzahlen der erkrankten Athleten. Den Sieger stellte die 1. Mannschaft der Stadtwerke München vor dem SC Regensburg und der 2. Mannschaft der Stadtwerke München. (jo.)

Folgt uns auch auf Instagram:  @tvi.schwimmer

TV 1860 Immenstadt

- Schwimmen -

Unsere Wettkämpfe: