IMMENSTADT. Zuerst war es nur eine Schnapsidee: Nochmal Sonne tanken und dabei im Meer einen schönen Freiwasserwettkampf absolvieren. Denn im Salzwasser war noch kein TVI- Schwimmer am Start gewesen. Nach ein paar Stunden träumen und sinnieren kam dann plötzlich die Frage auf "warum machen wir's nicht einfach?" Ein Quartier war schnell gefunden; ein Tag Schulbefreiung für einen Auslandswettkampf kein Problem - und das Meldeportal war auch noch geöffnet.
So fuhren fünf Aktive des TV 1860 Immenstadt drei Tage später in Richtung Kroatien zum Abschlussrennen des Alpen- Adria- Swim- Cup in Novigrad. Zwar kehrten die Städtler voll mit neuen Eindrücken und insgesamt begeistert aus Kroatien zurück. Es hatte jedoch jeder seine eigene Geschichte zu erzählen - vom Kampf mit den Wellen und dem Salzwasser.
Der Erste, der in die Meeresfluten tauchte, war Simon Joas. Noch am Start lobte der Sprecher die hervorragenden Bedingungen für ein 10 km- Rennen und schickte die Starter euphorisch auf den 5 km langen Rundkurs. Doch innerhalb kürzester Zeit schlug das Wetter um. Simon berichtete hinterher, er habe nicht mehr gewusst, wo er sei; er habe nur noch Wellen gesehen. Schließlich stürzte neben ihm auch noch ein Streckenposten, der die Schwimmer überwachen sollte, vom Board. Kein Aufsichtsposten konnte mehr seine Position halten. Da die Sicherheit der Schwimmer nicht mehr gewährleistet werden konnte, wurde das Rennen schnellstmöglich abgebrochen.
Eigentlich hätten die 5 km-Starter - darunter Anton Käser- nach einiger Zeit auf dem gleichen Kurs ihre Runde absolvieren sollen. Daran war jedoch nicht zu denken. Der 5 km- Wettkampf wurde gecancelt. Den Athleten wurde angeboten, mit den 3,4 km - Startern, für die ein anderer Kurs gesetzt war, auf die Strecke zu gehen. Zwar herrschte auch hier ein solcher Wellengang, dass zweimal während des Rennens eine Wendeboje versetzt wurde. Der Wettkampf wurde jedoch durchgezogen. Die vier TVIler erzählten nach ihrem Rennen von absoluter Desorientierung, Streckenposten, die auch nicht mehr wussten, wo die nächste Boje sich befand und dem viel geschluckten Salzwasser. Allen ging mindestens einmal der Gedanke ans Aufgeben durch den Kopf. Doch am Ende kämpften sich alle vier energisch ins Ziel.
Bei den Frauen erreichte Sigrid Leistner nach 1:05:08,71 als achte Frau den rettenden Hafen. Sie hatte sich als Spielball der Wellen gefühlt und konnte kaum fassen, dass sie in der Wertung der 50 bis 59- jährigen den zweiten Platz belegte.
Das Trio des Jahrgangs 2008 um Xaver und Anton Käser sowie Maximilian Schnalzger waren die jüngsten Teilnehmer in diesem 3,4 km - Rennen. Dennoch erreichte Xaver, der sich am Start auch noch in einer Leine verheddert hatte, als Gesamtvierter in 52:57,16 das Ziel. Anton (55:46,54) und Maximilian (55:48,11), die beschlossen hatten, im Meer Seite an Seite zusammen zu bleiben, folgten als Sechster und siebtschnellster Mann. In der U- 30- Wertung belegten die jugendlichen Städtler dann die Ränge zwei, drei und vier. (jo.)