IMMENSTADT. Mit zwölf Aktiven -so vielen wie noch nie zuvor - in der Vereinsgeschichte und 50 Starts nahm die Schwimmabteilung des TV 1860 Immenstadt am vergangenen Wochenende an den Bayerischen Jahrgangsmeisterschaften für die Jahrgänge 2003 bis 2012 in Rosenheim teil.
Dank eines neuen Qualifikationsmodus mussten nicht, wie bisher, im Vorfeld der Meisterschaft festgelegte Pflichtzeiten erreicht werden. Dieses Jahr galt es, je nach Strecke, in der bayerischen Bestenliste unter den Top 16 oder 24 zu liegen. Diese Änderung durch den Verband sollte die pandemiebedingten Trainings- und Wettkampfdefizite auffangen. Diese Idee war zwar gut gemeint, stellte die Vereine jedoch vor beinahe unlösbare logistische Aufgaben. So erfuhr man erst eine knappe Woche vor der Meisterschaft, welche Meldungen tatsächlich angenommen wurden. Dadurch war es unmöglich, noch geeignete Übernachtungsmöglichkeiten zu finden.
Die TVI-ler ließen sich davon allerdings nicht unterkriegen. Sie freuten sich über die vielen zugelassenen Meldungen und quartierten sich kurzerhand auf einem Zeltplatz ein.
Am Start waren in Rosenheim insgesamt 780 Aktive aus 76 Vereinen, die zusammen sage und schreibe 3490 Starts absolvierten. „Das Sagen“ hatten auf dieser „Bayerischen“ wie immer die großen Stützpunktvereine wie die SG Mittelfranken mit 303 Starts, die SG Stadtwerke München (275), der SC Regensburg (230), der TB Erlangen (208) oder der SC Delphin Ingolstadt (146). Dennoch gelang es den Städtlern einige Male, die „Großen“ zu ärgern und ebenfalls auf die vorderen Plätze zu schwimmen.
Die Erste, die sich aufs Siegerpodest drängeln konnte, war Ella Seidl, die über 200m Schmetterling ein hervorragendes Rennen zeigte und mit einem fulminanten Endspurt zu Bronze im Jahrgang 2010 schwamm. Sie unterbot außerdem bei allen ihren sieben Starts ihre persönliche Bestzeit und schaffte es weitere viermal unter die Jahrgangs-Top-Ten.
Jonas Schneider, seit Wochen gesundheitlich angeschlagen und im Training nicht voll belastbar, schaffte es dennoch, sich zwei Stockerplätze zu erkämpfen: Über 50 und 100m Freistil holte er sich die Silbermedaille im Jahrgang 2007. Zudem erreichte er trotz allem weitere sechs Mal Platzierungen unter den besten Acht bei den 2007ern.
Die vierte Medaille schließlich ging an Youngster Aljoscha Schmidtke. Der Elfjährige, der erst wenige Wettkämpfe bestritten hat, stellte sich furchtlos der bayerischen Konkurrenz. Bei sieben Starts unterbot auch er jedes Mal seine Bestzeit. Über 100m Rücken mit Platz vier und 200m Freistil mit Rang fünf schwamm er schon nah ans Siegerpodest heran. Über 200m Rücken schließlich klappte es mit der Medaille: In grandiosen 3:00,64 gab es im Jahrgang 2011 Bronze für ihn und den TVI.
Trotz des unglaublich heißen Wetters und der nicht idealen Übernachtungsbedingungen schwamm auch das restliche Team von einer persönlichen Bestzeit zu nächsten; angeführt von Routinier Vanessa Hoffmann, die bei den Junioren der Jahrgänge 2003/2004 nach erfolgreichem Abitur befreit aufschwamm und alle 7 Starts in Bestzeiten verwandelte. Ihre besten Platzierungen erreichte sie über 100 und 200m Brust mit Rang 5
Auch bei Lisanne Hoffmann, Anton und Xaver Käser, Maximilian Schnalzger, Jakob Schneider, Wanja Schmidtke und Theresa Meßmang konnte sich Trainerin Birgit Joas über weitere Top-Ten Platzierungen ihrer Schützlinge freuen und am Ende des dreitägigen Wettkampfes erschöpft aber stolz die Beckensaison beenden. (jo.)