IMMENSTADT. Bestens besucht und stark besetzt war das 33. Internationale Langstreckenschwimmen in Rosenheim. 52 Vereine aus dem Inland, Österreich, Polen und der Ukraine schickten 564 Schwimmer zu insgesamt 2247 Starts ins Wasser. Die dreitägige Großveranstaltung im Rosenheimer Freibad begann mit Sonne und angenehmen Temperaturen am Freitag. Das Wochenende wurde dann windig und kalt und verlangte Aktiven, Trainern und dem Kampfgericht einiges ab.
Das zwölfköpfige Aufgebot des TV 1860 Immenstadt trotzte erfolgreich den Bedingungen und schaffte es, von den insgesamt 82 Einsätzen 51 in Medaillenränge zu verwandeln. In der Mannschaftswertung kamen die Städtler mit ihrem vergleichsweise kleinen Team auf einen herausragenden vierten Platz. Sieger wurden die Wasserfreunde München, für die 56 Aktive 255-mal an den Start gingen. Auch für die Anfeuerung am Beckenrand und die Stimmung bei den Siegerehrungen hätten die TVIler einen Preis verdient gehabt. Denn wieder einmal fielen sie außerordentlich positiv auf, die Immenstädter! Insgesamt wies die TVI-Bilanz am Ende beachtliche zwanzig Gold-, 19 Silber- und zwölf Bronzemedaillen, vier Finalteilnahmen und zwei Ehrenpreise aus. Neun der zwölf TVI-Wettkämpfer schwammen mindestens einmal aufs Siegerpodest ganz nach oben.
Erfolgreichster Städtler war Simon Joas, der sich bei den Herren erfolgreich gegen jegliche Konkurrenz durchsetzte. Er „vergoldete“ alle seine fünf Einsätze über 200, 800 und 1500 m Freistil, 200 m Brust und 200 m Lagen. Als bester Teilnehmer der Jahrgänge 1998 bis 2002 erhielt er dafür einen Ehrenpreis. Schwerer tat sich sein Bruder Marcus, der nach wie vor mit großem Trainingsrückstand und gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hat. Er konnte jedoch die 200 m Schmetterling und 400 m Freistil für sich entscheiden und schwamm außerdem im letzten Rennen der Veranstaltung die Tagesbestzeit über 400 m Lagen. Zusammen mit Simon stand er außerdem auch über 200 m Brust, 200, 800 und 1500 m Freistil auf dem Siegerpodest, wo er Zweiter und Dritter wurde.
Ebenfalls drei Siege erschwamm Sigrid Leistner über 400 und 800 m Freistil sowie 400 m Lagen in der Altersklasse 50.m Zudem sicherte sie sich noch dreimal Silber.
Auch Xaver Käser schwamm dreimal zu Gold (800 und 1500 m Freistil, 200 m Rücken) im Jahrgang 2008, in dem stets mindestens ein TVIler auf dem Siegerpodest vertreten war. Über 1500m Freistil „gehörte“ die Siegerehrung komplett dem TVI. Hinter Xaver belegte sein Zwillingsbruder Anton Platz zwei und Maximilian Schnalzger machte als Dritter den Medaillensatz komplett. Schnalzger wiederum siegte über 200 m Schmetterling, wo Anton hinter ihm Silber gewann. Gold gab es schließlich für Anton über 400 m Lagen, wo er vor seinem Bruder Xaver anschlug. Insgesamt erschwamm das 2008er Trio für den TVI fünfmal Gold, sechsmal Silber und viermal Bronze.
Zweifache Siegerin (je 200m Freistil und Rücken) und zweimal Zweite wurde Sonja Müller. Sie war mit diesem Ergebnis die erfolgreichste Starterin der Altersklasse 25, wofür sie wie Simon Joas mit einem Ehrenpreis ausgezeichnet wurde.
Im Jahrgang 2010 der Mädchen konnte Ella Seidl mit um die hart umkämpften Medaillenränge eingreifen: Sie sicherte sich Bronze über je 400 m Freistil und Lagen sowie Silber über 800 m Freistil. Über 200 m Schmetterling war sie nicht zu schlagen und holte sich die Goldmedaille. Das letzte Gold für das TVI-Team fischte Jakob Schneider bei seinem abschließenden Rennen nach drei Wettkampftagen aus dem Rosenheimer Becken: Er schwamm über 400 m Lagen im Jahrgang 2009 zum Sieg. Zuvor hatte er sich über 1500m Freistil Bronze und über 200 m Schmetterling erkämpft.
Vanessa Hoffmann, die am Freitag noch das Ergebnis ihrer bestandenen Abiturprüfungen erhalten hatte, schwamm bei den Junioren der Jahrgänge 2003/2004 sechsmal auf die Ränge vier bis sieben. Im letzten Wettkampf schließlich klappte es mit der Medaille und sie sicherte sich über 400 m Lagen Silber. Ihre Schwester Lisanne, die die Wochen davor krank gewesen war und erst drei Tage vor dem Wettkampf wieder ins Training einsteigen konnte, meisterte ihre Einsätze – noch dazu auf der 50 m – Bahn – dennoch sehr gut. Sehr erfreulich war außerdem, dass sie trotz allem über 1500 m Freistil Bronze und über 400 m Lagen sogar Silber im Jahrgang 2009 erschwamm.
Die erfolgreichste der drei Hoffmann – Schwestern war an diesem Wochenende Selina, die Im Jahrgang 2006 zweimal mit Silber (je 400 m Freistil und Lagen) und zweimal mit Bronze (200m Lagen und 1500 m Freistil) belohnt wurde. Völlig unerwartet qualifizierte sich Selina auch für das extra ausgeschriebene Finale der Jahrgänge 2007 und älter über 400m Freistil, in das sie als eine der jüngsten Starterinnen in neuer persönlicher Bestzeit von 5:22,24 als Vorlaufsvierte hineinschwamm. Im Endlauf schlug sie erneut als Vierte an, konnte aber ihre eben erst aufgestellte Bestzeit nochmal auf 5:20,87 steigern. (jo.)