Immenstadt. Mit zwei Aktiven waren die Paraschwimmer des TV Immenstadt bei der Internationalen Deutschen Meisterschaft für Menschen mit Behinderung in Berlin vertreten. Die Veranstaltung, die gleichzeitig eine Station der World Para Series darstellt, war von der internationalen Elite sehr gut besucht, da dieser Wettkampf noch die Möglichkeit zur Qualifikation zur Weltmeisterschaft bot. 421 Schwimmerinnen und Schwimmer von 80 Vereinen aus 44 Nationen schwammen um Bestzeiten, Titel, Rekorde und Weltcuppunkte. In den Vormittagsabschnitten wurden die Wertungen der einzelnen Jugendklassen und der Startklassen ausgeschwommen. In den Finalläufen am Nachmittag ging es dann um die nationalen und internationalen Gesamtwertungen aller Startklassen in der offenen und der U18-Wertung. Durch diese vielfältigen Wertungen kommt es durchaus vor, dass man für eine geschwommene Strecke mehr als eine Medaille erhält.
Dadurch wurde das unglaubliche Ergebnis möglich: 30 Medaillen bei 20 Starts. So lautet die Ausbeute des TVI.
Die 10jährige Moana Schöll gab ihr Debut bei einer so hochkarätigen Veranstaltung. Konzentriert und motiviert setzte sie die Tipps der Trainer um und schwamm bei allen sechs Starts deutliche Bestzeiten. Damit wurde Moana in der Jugend D zweifache internationale Deutsche Meisterin und viermal Vizemeisterin. In der Startklasse S10/SB9 konnte sie als jüngste Starterin zwar noch keine vorderen Platzierungen erreichen, weiß jedoch nun, wohin der Weg mit weiterhin fleißigem Training in den nächsten Jahren führen kann.
Jonas Schneider reiste mit großem Trainingsrückstand an, da er im Vorfeld der Meisterschaft mehrere Krankheits- und Verletzungspausen wegstecken musste. Trotzdem schwamm er bei sechs von sieben gemeldeten Strecken persönliche Bestzeit. In den Vorläufen gewann er in der Jugend B einmal Gold und 5mal Silber. In seiner Startklasse AB bedeutete dies 4 Titel und je einmal Silber und Bronze. Über alle sieben Strecken qualifizierte sich Jonas für das Finale. Hier wurde dann nicht mehr nach Startklassen und in den einzelnen Jugendklassen gewertet, sondern nur noch unterschieden in U18 und offen. In der Jugendklasse U18 landete Jonas in der nationalen Wertung 5mal auf Rang eins und zweimal auf Rang zwei. International stand er einmal als Zweiter auf dem Treppchen und erreichte 4mal den Bronzeplatz.
Besonderes Highlight war jedoch seine Leistung im Vorlauf über 100m Freistil. Hier unterbot er seinen eigenen Deutschen Behinderten-Rekord um 0,17 Sekunden und schraubte ihn auf 55,80 Sekunden. Diese Zeit bedeutet gleichzeitig auch Vereinsrekord. Ziemlich sicher wird sich Schneider damit auch einen Startplatz bei den regulären Deutschen Jahrgangsmeisterschaften Ende Mai erschwommen haben. Einen weiteren Vereinsrekord ersprintete sich Jonas außerdem über 50m Freistil: Hier unterbot er die 26,24 Sekunden von Martin Schindler aus dem Jahr 2012 und setzte in 26,06 Sekunden die neue Bestmarke.
Nächster Einsatz der TVI-Paraschwimmer wird Ende April beim Jugendländercup in Fulda sein, wo Moana, Jonas und Lavinia Schroth das Team Bayern vertreten werden. (jo.)