IMMENSTADT. Zum Jahresende 2021 sagte der Deutsche Schwimmverband den „Deutschen Mannschaftswettbewerb Schwimmen (DMS)“, der bundesweit geschwommen worden wäre, wegen Chancenungleichheit ab, befürwortete aber Ersatzveranstaltungen. Der TV 1860 Immenstadt wäre Ausrichter der DMS Bezirksliga Schwaben gewesen und beschloss, einen solchen „Ersatzwettkampf“ zu organisieren. Erfahrungen mit Hygienekonzepten und Wettkampf unter Corona-Bedingungen lagen ja bereits vor. Da die Personenzahl im Hallenbad stärker als im Herbst limitiert war, war klar, dass es auf einen Wettkampf hinauslaufen würde, bei dem nur wenige eingeladene Vereine mit einer begrenzten Anzahl an Schwimmern teilnehmen konnte. Wichtig war den TVIlern, dass möglichst viele ihrer eigenen Athleten Wettkampfpraxis und -erfahrung sammeln konnten. So wurde ein Programm ausgetüftelt, das sich relativ eng an die DMS anlehnte und als reiner Mannschaftwettkampf „Einer für alle – alle für Einen“ ausgeschrieben wurde. Der Immenstädter Team-Cup war geboren.
Zu sagten der TV Mindelheim mit einem Damen- und einem Herrenteam sowie der TV Kempten mit je zwei Damen- und Herrenmannschaften. Auch der gastgebende TVI wollte je zwei Damen – und Herrenteams an den Start schicken. Pro Team waren maximal acht Schwimmer erlaubt, sechs Schwimmer waren nötig um alle Strecken belegen zu können. Je näher der Wettkampftermin rückte, desto deutlicher zeichnete sich für die Städtler ab, dass es zu keinem Kräftemessen mit Kempten und Mindelheim kommen würde. Corona, Quarantäne und weitere Verletzungen und Erkältungskrankheiten legten zahlreiche Leistungsträger lahm. Immer wieder musste die Mannschaftsaufstellung umgeworfen und neu ausgetüftelt werden. Da es für diese Art von selbst entworfenem Wettkampf kein EDV-Programm gab, wurden im Hause Joas in vielen Stunden Arbeit die Aufstellungen immer wieder manuell angepasst. Daheim bei Familie Zähringer wurde gebastelt, wie der Wettkampf EDV-technisch am besten auszuwerten war. Als schließlich in den beiden Tagen vor dem angesetzten Team-Cup zwei weitere auf jeweils sechs Strecken geplante Athleten ihren Ausfall ankündigten, mussten die TVIler wirklich “tief in die Kiste greifen“ und beide Teams noch einmal komplett neu aufstellen. So kam es, dass die 2. TVI-Mannschaft die „exotischste“ des Wettkampfs abgab: In ihr schwammen mit Roman Zähringer (Jahrgang 2013) der mit Abstand jüngste und mit Monika Weber (1956) die älteste Teilnehmerin. Außerdem füllten die „Oldies“ Sigrid Leistner (Jahrgang 1972) und Birgit Joas (1969) die 1. Mannschaft auf.
Im Endeffekt lief die Veranstaltung jedoch wie am Schnürchen. Alle Schwimmer waren froh, diesen Wettkampf bestreiten zu dürfen. Schiedsrichter, Kampfgericht und Helfer absolvierten trotz FFP2-Maskenpflicht in der Schwimmhalle hochmotiviert ihren Dienst. Zwar hatten die Städtler gegen Kempten und Mindelheim keine Chance, sahen es aber doch sehr positiv, dass trotz der vielen Ausfälle zwei Mannschaften an den Start gehen konnten. Aus sportlicher Sicht ist zudem hervorzuheben, dass es bei 126 TVI-Starts keine einzige Disqualifikation gab und insgesamt 73 persönliche Bestzeiten geschwommen wurden.
Für das Team I starteten Ella Seidl (Jahrgang 2010), Sarah Engstler, Antonia Meßmang (beide 2009), Sonja Müller (1996), Sigrid Leistner und Birgit Joas sowie Simon Joas, Armin Wetzel (beide 2002), Jonas Schneider (2007), Maximilian Schnalzger, Anton und Xaver Käser (alle 2008).
Im Team II kamen folgende Schwimmer zum Einsatz: Amelie Müller, Theresa Meßmang (beide 2012), Moana Schöll, Amelie Drost-Perner (beide 2011), Christine Zähringer (1979) und Monika Weber sowie Roman Zähringer, Paul Volland, Ottmar Käser (beide 2011), Jakob Schneider (2009), Lovro Drasic (2008) und Andre´Goetz (1974). (jo.)