Immenstadt. In Remscheid wurden die Deutschen Kurzbahnmeisterschaften für Menschen mit Behinderung ausgetragen. Unter den 131 Aktiven aus 39 Vereinen waren Moana Schöll, Jonas Schneider und Johannes Weinberg vom TV Immenstadt. Pandemiebedingt wurden die Teilnehmer in zwei Gruppen aufgeteilt, die nicht gleichzeitig in der Halle sein durften. Daher waren die Immenstädter leider nicht live dabei, als die Paralympicsteilnehmer Verena Schott (Potsdam) und Fabian Brune (Wuppertal) für zwei Welt- und vier Europarekorde sorgten.
Für Moana war es altersbedingt die erste Teilnahme an einer Deutschen Meisterschaft. Als Schwimmerin aus dem Jahrgang 2011 war die gerade noch 9jährige die Jüngste der Veranstaltung und bewältigte souverän ihre Einsätze über jeweils 50m Brust, Rücken und Freistil, 100m Freistil und Lagen sowie 200m Brust und Freistil. In der Jugend D (2010/2011) erreichte sie vier zweite und zwei dritte Plätze. Völlig überraschend qualifizierte sie sich für das Mehrkampffinale der Jahrgänge 2008 bis 2011, wo sie erneut die 200m Freistil absolvieren musste und mit neuer Bestzeit auf Rang vier landete.
Johannes Weinberg (19), der derzeit seinen Fokus auf die Ausbildung zum Physiotherapeuten legt, ging viermal an den Start und lieferte ansprechende Zeiten über 50 und 100m Brust ab. Dass bei den Sportlern der Startklasse 11 (blind) immer ein gewisses Risiko mitschwimmt, musste Johannes gleich doppelt erfahren. Leider geriet er einmal nach dem Start während der Tauchphase auf die Nebenbahn. Bei der Rückenrollwende war er dann zu nah an der Trennleine und blieb bei der Rolle mit dem Bein daran hängen. In beiden Situationen spielte Johannes jedoch seine Routine aus, reagierte gelassen und schwamm die Rennen trotzdem zu Ende.
Der 14jährige Jonas Schneider schwamm, wie auch Moana, eine persönliche Bestzeit nach der anderen. Er wurde in der Jugend B viermal Deutscher Meister und holte zudem noch je einmal Silber und Bronze. Für das Mehrkampffinale der Jahrgänge 2005 bis 2007 qualifizierte er sich als Zweiter. Mit einer tollen Bestzeit von 2:04,15 über 200m Freistil landete er dort auch in der Gesamtwertung auf Rang zwei.
Im Rahmen des Wettkampfes wurde der Nachwuchskader des Deutschen Behindertensportverbandes für das Jahr 2022 nominiert. Lavinia Schroth, die aus gesundheitlichen Gründen leider nicht zur DKM gemeldet werden konnten, gehört auch in Zukunft dem Nachwuchskader 2 an und erhält eine Nominierungsurkunde und ein „Team Germany“ Shirt.
Betreut wurden die TVIler von Christine Zähringer, die zusätzlich am Samstagabend an der Vollversammlung der Abteilung Schwimmen des Deutschen Behindertensportverbandes teilnahm. Bei den Neuwahlen des Abteilungsvorstandes wurde sie in ihrem Amt als Sprecherin der Landesvertreter bestätigt. (jo.)