Immenstadt. Ein extrem starkes Teilnehmerfeld ging bei den Internationalen Bayerischen Freiwassermeisterschaften am Wörthsee an den Start. Dabei kann mit „stark“ sowohl die Anzahl der Starter als auch die enorm hohe Leistungsdichte beschrieben werden.
Mit insgesamt 270 Athleten, die nachweisen mussten, dass sie geimpft, getestet oder genesen sind, wurde es im Vorstartbereich zeitweise etwas eng. Zwar starteten am Vormittag die Männer und am Nachmittag die Damen, doch entstanden beim Massenstart erstmals wieder Gruppengrößen, die man in den letzten eineinhalb Jahren nicht mehr kannte.
Am Start waren zum großen Teil Kaderathleten, die während des gesamten Lockdowns hatten trainieren können und einige Schwimmer – so auch der Großteil der TVI-Truppe – die erst Anfang Juni mit dem Schwimmtraining wieder beginnen konnten.
Insgesamt gingen für die Schwimmabteilung des TV 1860 Immenstadt 13 Athleten ins Wasser. Mit dieser Mannschaftsstärke gehörten die TVI-ler aus dem doch kleinen Städtle nach dem SV Würzburg 05, der SG Stadtwerke München, der SG Mittelfranken, dem SC Regensburg und den Startern aus Erlangen zu den größten Teams.
Am Morgen startete Marcus Joas über 3,8 km um in der Wertung des Alpen-Open-Water-Cups, der den ganzen Sommer über mit zahlreichen See-Events aufwartet, weiter vorne mitmischen zu können. Er stieg hierbei hinter der Münchner Trainingsgruppe Moritz Bockes, Henning Dörries und Noah Lerch als vierter Mann aus dem Wasser.
Nach einer kurzen Pause ging es weiter mit den Bayerischen Meisterschaften für die Männer über 2,5 bzw. 5 km. Über die 5-Km-Distanz schwammen Simon Joas und Armin Wetzel bei den Junioren der Jahrgänge 2002 bis 2004 auf die Plätze vier und fünf. Für die 13-jährigen TVI-Starter Anton und Xaver Käser sowie Maximilian Schnalzger war es die erste Bayerische Meisterschaft überhaupt. Alle drei warfen sich an der Seite von Marcus Joas mutig ins Getümmel des Massenstarts und bezwangen problemlos die beiden Runden à 1,25 km. Im großen Teilnehmerfeld des Jahrgangs 2008 gab es am Ende drei Top-Ten-Plätze für den TVI: Anton, Xaver und Maximilian belegten die Ränge acht, neun und zehn.
Marcus Joas, der hier seine jungen Teamkameraden neben sich am Start aufgestellt hatte, setzte sich gleich zu Beginn des Rennens an die Spitze. Er hätte unterwegs gerne dem Favoriten Marvin Freser vom SV Würzburg einmal die Führungsarbeit überlassen. Als dieser jedoch die Spitze nicht abwechslungsweise übernehmen wollte, obwohl Marcus sogar ins Rückenschwimmen überging, versuchte er die Flucht nach vorne. Es wurde zum Ende hin zwar ein spannendes Finish. Doch schließlich schwamm Marcus als schnellster Mann des Tages in 31:33,07 ins Ziel. Freser wurde Zweiter in 31:35,38 und Dritter Felix Brandner von der SG Mittelfranken in 31:47,96.
Nachdem die Herren ihre Wettkämpfe beendet hatten, begannen die Bayerische Meisterschaften der Damen. Juliane Bos und Selina Hoffmann absolvierten hier erstmals eine 5-Km-Distanz und gingen furchtlos auf die Wettkampfstrecke. Am Ende schwamm Juliane im Jahrgang 2005 unter die Top-Ten und landete auf Rang acht. Für Selina gab es im Jahrgang 2006 einen hervorragenden sechsten Platz in 1:21:06,04. Ihre Schwester Vanessa Hoffmann, für die es der zweite Einsatz auf solch einer langen Strecke war, schwamm sieben Sekunden schneller (1:20:59,13) und erreichte damit bei den Junioren (2002 – 2004) ebenfalls Rang sechs.
Die jüngste der Hoffmann-Schwestern, Lisanne, bestritt ihren ersten See-Wettkampf überhaupt und machte ihre Sache ebenfalls wirklich gut. Im Jahrgang 2009 schaffte auch sie es unter die Top-Ten und schwamm über 2,5 km auf Platz neun in 45:13,71.
Für die Oldies Andrea Borsutzki, Sigrid Leistner und Birgit Joas standen ebenfalls 2,5 km auf dem Programm. Die drei Routiniers standen der Jugend tempomäßig in nichts nach. Alle drei verdienten sich jeweils die Silbermedaille in ihrer Altersklasse: Borsutzki (AK 30; 44:38,06), Leistner (AK 45; 40:00,89) und Joas (AK 50; 43:21,66). (jo.)