Immenstadt. Zwar dürfen Schwimmer – mit enormen Auflagen und Einschränkungen- wieder trainieren. Doch ob- und wann in Bayern Wettkämpfe in einer Schwimmhalle wieder erlaubt sein werden, steht in den Sternen.
Seit Mitte März gab es – bis auf einzelne wenige Veranstaltungen in einigen Seen – keine Wettkämpfe mehr. So ist auch das regelmäßige Schwimmtraining bisweilen mehr eine Beschäftigungstherapie als ein zielgerichtetes Arbeiten auf bestimmte Ziele hin. Daher kamen Marcus und Simon Joas vom TV 1860 Immenstadt auf den Gedanken, wenigstens einen kleinen sportlichen Anreiz zu schaffen: Die Idee des „1. Virtual TVI – Corona Swim Cup“ war geboren.
Die Joas-Brüder stellten ein Wettkampf-Programm für die unterschiedlichen Jahrgangsgruppen zusammen, legten Regeln für die Teilnahme und Durchführung fest, verschickten per E-Mail Einladungen an alle ihnen zur Verfügung stehenden Vereinsadressen, stellten die Wettkampfausschreibung auf die TVI-Homepage und verbreiteten ihr Vorhaben auch über Instagram.
Bis 10. Juli hatten die Vereine Zeit, ihre Schwimmer anzumelden. Nach Meldeschluss wurde ihnen dann bis 25. Juli Zeit gegeben, im Training alle Wettkampfstrecken auf Zeit zu schwimmen. Da nicht alle Trainingsstätten über Startblöcke verfügen, mussten alle Teilnehmer aus dem Wasser starten. Per Exceltabelle wurden schließlich die Ergebnisse übermittelt und im Hause Joas „eingeklopft“. Nach Umrechnung in die jeweils entsprechenden Fina-Punkte wurden dann die Ergebnisse ermittelt. Dies war aus Fairnessgründen notwendig, da manche Schwimmer auf der 25-Meter-Bahn starteten und andere auf der 50-Meter-Bahn. Urkunden wurden den Vereinen zum Download zur Verfügung gestellt und Medaillen verschickt. Insgesamt erhielten die TVIler nur positive Reaktionen auf ihre Aktion und Lob von zahlreichen Trainern, die sich bedankten, dass ihre Aktiven eine sportliche Herausforderung erhalten hatten.
Rund 200 Schwimmer aus 15 Vereinen nahmen an diesem virtuellen Wettkampf teil. Aus Schwaben starteten neben den „Gastgebern“ des TVI der TSV Mindelheim, der TSV Marktoberdorf, die SG Gundelfingen, das Team Buron Kaufbeuren und der TSV Bad Wörishofen. Die Einladung an nahmen außerdem die SG Fürth, der GTV Bremerhaven, das MFZK Schwerin, die SG Liechtenstein und außerdem zwei Schwimmer aus Grand Rapids (Michigan). Da in dem Virtual Swim-Cup auch eine Wertung für Schwimmer mit Behinderung angeboten wurde, erhielten die Städtler auch Meldungen des BSV München, des TSV Jahn Freising, des BSV Nürnberg und des SC Regensburg.
Im Medaillenspiegel lag am Ende die SG Liechtenstein, die mit 21 Schwimmern teilgenommen hatte, auf Platz eins. Zweiter wurde der TVI. Auf Platz drei folgte schließlich das Team Buron Kaufbeuren.
Für den TVI starteten insgesamt 46 Aktive, von denen sich am Ende sieben über eine Mehrkampfmedaille freuen konnten: So gab es Bronze für Lisanne Hoffmann (Jahrgang 2009/2010) und Marcus Joas (Jahrgang 2000 und älter). Silber sicherten sich Jakob Schneider (2009/2010), Xaver Käser (2007/2008) und Johannes Weinberg (Para-Wertung). Gold gewannen schließlich Simon Joas (2001/2002) und Jonas Schneider (2007/2008), der das Kunststück vollbrachte, sowohl in der Para-Wertung als auch bei den Nicht-Behinderten auf den ersten Platz zu schwimmen. (jo.)
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