IMMENSTADT. Erneut ihre Spuren hinterließen die Exoten aus dem Süden bei den Deutschen Meisterschaften der Masters im Freiwasserschwimmen. Schon vor Wettkampfbeginn ließen die Starter des TV 1860 Immenstadt aufhorchen: Obwohl sie zu den Sportlern mit der weitesten Anreise gehörten, waren die TVIler in der Aggertalsperre bei Gummersbach mit acht Schwimmern das meldestärkste Team.
Es herrschten an beiden Wettkampftagen praktisch optimale Bedingungen mit gut 21 Grad Wassertemperatur und Sonnenschein. Da fast kein Wind wehte und somit kaum Wellen störten, war die 1,25 km - lange Wettkampfrunde bestens zu schwimmen.
Gleichzeitig mit den "Deutschen" wurden auch noch die Mittelrhein - Meisterschaften im Freiwasserschwimmen ausgetragen. Das hohe Meldeaufkommen mit 300 Teilnehmern bei der DM und weiteren 300 Startern bei den Mittelrhein - Meisterschaften stellte den Ausrichter des Schwimmbezirk Mittelrhein e.V. vor enorme Herausforderungen. Die Aktiven mussten sich im Gegenzug der Tatsache stellen, im Vorstartbereich bis zu einer halben Stunde in der prallen Sonne auszuharren, bis es endlich ins Wasser ging und der Start erfolgen konnte.
Den Wettkampf für den TVI eröffnete Simon Joas mit seinem Start über 10 km. Diese Distanz war nur für die Mittelrhein - Meisterschaften ausgeschrieben. Simon absolvierte die acht 1,25 km - Runden in 2:28:09,12 Stunden und war damit sieben Minuten schneller als bei seinem Erstversuch zwei Wochen vorher im Millstätter See. In der Altersklasse 20 wurde er mit dieser Leistung Mittelrheinischer Meister. In der offenen Wertung errang er damit außerdem Bronze.
Alle weiteren Einsätze absolvierten die TVI - Starter im Rahmen der Deutschen Meisterschaften. Der nächste im Wasser war Marcus Joas, der die 2,5 km in Angriff nahm. Er musste sich dabei lediglich dem Kölner Alexander Menzel geschlagen geben und wurde in 31:14,26 Deutscher Vizemeister der Altersklasse 20. Bronze gewann hier Philipp Scholz vom SC Wiesbaden in 33:29,13.
Danach ging es für die Damen auf eben diese 2,5 km - Distanz. Schnellste TVI - Starterin war dabei Sigrid Leistner, die in neuer persönlicher Bestzeit von 37:28,77 anschlug. In der dicht besetzten Alterklasse 50 freute sie sich damit über die Bronzemedaille. Birgit Joas erreichte in der gleichen AK in 44:32,98 Rang zehn.
In der Altersklasse 20 kämpfte sich Vanessa Hoffmann in 37:36,52 auf Platz neun. Nadine Willer erreichte hier als 28. das Ziel.
Ebenfalls über einen Top- Ten - Platz erfreut war Sonja Müller: Sie wurde in der AK 25 in 44:26,84 Neunte.
Eine weitere Medaille für das Team erschwamm schließlich noch Monika Weber, die in 53:17,22 in der Altersklasse 65 deutsche Vizemeisterin wurde.
Als besonders spannend entpuppte sich einmal mehr das Staffelrennen über 3 x 1,25 km mixed. Hier galt es für jeden Starter, eine Runde zu absolvieren, was im Freiwasser fast schon als Sprintstrecke gilt. Das TVI - Trio in der Aufstellung Marcus Joas, Vanessa Hoffmann und Simon Joas konnte sich hier einen Medaillenrang erkämpfen: Hinter den Deutschen Meistern des TPSK Köln und den Vizemeistern des SSV Leutzsch sicherten sich die Oberallgäuer die Bronzemedaille. Ihre erzielte Zeit von 50:08,35 bedeutete zudem einen neuen Vereinsrekord.
Am zweiten Wettkampftag standen 5 km auf dem Programm. Zuerst absolvierten die Männer ihren Wettkampf, bevor im Anschluss die Frauen ihre vier Runden zu bewältigen hatten. Marcus Joas konnte hier eine weitere DM - Medaille gewinnen: Hinter den beiden Kölnern Alexander Menzel und Lasse Bieder verdiente er sich Bronze in 1:06:45,27. Sein Bruder Simon schwamm in 1:13:53,87 auf Platz fünf.
Bei den Damen war diesmal Vanessa Hoffmann in 1:17:00,21 schnellste TVI- Starterin, was zugleich neue persönliche Bestleistung war. Sie schob sich damit in der Altersklasse 20 bis auf Rang sieben nach vorne. Nadine Willer, die erst wenige Tage zuvor im Ammersee erstmals 2,2 km geschwommen war, nahm es in der Aggertalsperre mit der 5 km - Strecke auf und wurde in der gleichen Altersklasse 17.
Erneut Rang neun mit persönlicher Bestzeit (1:36:39,08) erkämpfte sich Sonja Müller in der Altersklasse 25. Auch Sigrid Leistner zeigte in 1:18:27,99 eine weitere persönliche Bestleistung. Im allgemeinen Getümmel kam sie auf der Strecke allerdings in einem Pulk "unter die Räder", musste abreissen lassen und sich am Ende mit Rang fünf in der AK 50 zufrieden geben. Ihren Erfolg vom Vortag wiederholen konnte jedoch Monika Weber: In 1:51:54,97 wurde sie erneut deutsche Vizemeisterin der Altersklasse 65. (jo.)